Münstersche Zeitung, 10.01.2012

 Saerbecker Bioenergiepark: Bürger können Anteile erwerben

SAERBECK Die Idee hat viel Charme: Saerbecker Bürger können sich an den geplanten Solar- und Windkraftprojekten im Bioenergiepark beteiligen. Indem sie als Genossen Anteile an den Anlagen zeichnen. Seit Montag und vorerst bis zum 20. Januar ist dazu Gelegenheit.

Bioenergiepark

Energie in Bürgerhand – dieses Modell gewinnt immer mehr Anhänger. In Saerbeck lädt die Bürgergenossenschaft „Energie für Saerbeck“ jetzt dazu ein, Geschäftsanteile für die Photovoltaik- und Windenergie-Projekte zu zeichnen. „Ein Anteil kostet 1000 Euro“, sagt Josef Wessels vom Vorstand der „Energie für Saerbeck eG“ Natürlich dürfen so viele Anteile wie gewünscht erworben werden. Bei einem Gesamtvolumen von 14 Millionen Euro ist noch viel Luft nach oben.

135 Genossen gibt es zurzeit, es dürfen aber gerne noch mehr werden, sagt Josef Wessels. In der Genossenschaft hat übrigens jeder nur eine Stimme, egal wie viele Anteile er gezeichnet hat. „Das ist halt das Solidaritätsprinzip“, sagt Wessels.

Weitere Interessenten

Wenn das Zeichnungsverfahren der Genossen, also der privaten Kleinanleger, beendet ist, sind weitere Geldanleger am Zuge. Ob das schon direkt nach dem 20. Januar der Fall ist, oder ob man die Frist noch verlängert, weiß Wessels noch nicht definitiv. „Dann aber sind zusätzliche Kommanditisten willkommen“, sagt Wessels. Bei den Photovoltaikanlagen auf den ehemaligen Bunkern im Bioenergiepark sind das zunächst am Umbau beteiligte Firmen aus Saerbeck und Umgebung. Danach werden Saerbecker Großunternehmen zum Mitmachen aufgefordert und erst ganz zum Schluss werden dann auch auswärtige Interessenten hinzugebeten.

Großinvestoren haben natürlich gegenüber den kleineren Investoren einen entsprechend größeren Einfluss bei den späteren Generalversammlungen der Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH & Co. KG, das liege, so Wessels, in der Natur der Sache. Ziel aber sei ganz eindeutig eine möglichst hohe Eigenkapitalquote.

Großinvestoren

Obwohl derzeit noch die Kleinen, also die Genossen, Anteile zeichnen, stehen laut Josef Wessels bereits diverse Großinvestoren Gewehr bei Fuß. „Das Interesse ist enorm.“
Mitte des Jahres, so hoffen die Initiatoren, werden die ersten Photovoltaikanlagen bereits Strom ins Netz liefern. Dann ist Saerbeck wieder einen Schritt weiter in Sachen Energieautarkie 2030.

Von Michael Hagel