Westfälische Nachrichten, 24.02.2012

Kürzung der Einspeisevergütung für Sonnenstrom

Keine Gefahr für Sonnenkraftwerk

„Wenn das uns betrifft, ist das Projekt Photovoltaik im Bioenergiepark tot.“ Völlig entsetzt reagierte die Genossenschaft „Energie für Saerbeck“ auf die Nachricht, dass die Einspeisevergütung für Sonnenstrom bereits im März um bis zu 30 Prozent gekürzt werden soll. Am Abend dann die Erleichterung: „Für Freilandanlagen gibt es eine Übergangsregelung“, informierte Georg Schmiedel, Geschäftsführer der Firma F&S Solar Concept, die die Sechs-Megawatt-Anlage bauen wird. „Wenn es bis zum 9. März einen gültigen Bebauungsplan gibt, wird zu den alten Konditionen vergütet.“

Von Monika Gerharz

Und diesen Bebauungsplan gibt es schon seit Monaten, gestern hat die Genossenschaft bereits die Genehmigung zum Bau des Sonnenkraftwerks erhalten. „Anders wäre das auch nicht gegangen, denn solche Projekte werden über Jahre entwickelt, sagt Schmiedel, dessen Euskirchener Firma solche Anlagen in ganz Deutschland entwickelt. Die Nachricht führte bei der Energiegenossenschaft zu großer Erleichterung. „Eine frohe Botschaft“, kommentierte Geschäftsführer Ansgar Heilker. Mit dem Bau der Anlage soll nun schleunigst begonnen werden. Schmiedel: „Wir rechnen damit, dass wir im April fertig werden.“ Auch für die Gemeinde dürfte die Nachricht aus Euskirchen für Erleichterung sorgen. „Das würde unser Konzept im Mark erschüttern“ hatte Bauamtschef Andreas Fischer, der den urlaubenden Bürgermeister vertritt, die Lage noch am Mittag eingeschätzt. Denn mit dem Sonnenkraftwerk würde für die Gemeine auch eine wichtige Einnahmequelle wegbrechen – Steuern und Pachten sollen schließlich den Gemeindesäckel entlasten.