Westfälische Nachrichten, 01.04.2017

 „Energie für Saerbeck“ steigt aus

Windpark Sinningen

Die Bürgergenossenschaft „Energie für Saerbeck“ zieht sich aus dem Bürgerwindpark Sinningen zurück. Sie hatte geplant, dort eines von sechs Windrädern zu bauen. Rund 70 Prozent der knapp 400 Mitglieder wollten sich an dieser Millionen-Investition beteiligen, sagte jetzt Vorstandsmitglied Josef Wessels. Dem „bedauerlichen“ Ausstieg, den Aufsichtsrat und Vorstand ihm zufolge einstimmig beschlossen haben, ging demnach eine fachanwaltliche Beratung voraus. „Durch die aufschiebende Wirkung von rechtlichen Einsprüchen fällt unsere Kalkulation in sich zusammen“, erklärte Wessels. Man befürchte weitere Verzögerungen, eine dann geringere Stromvergütung und müsse beachten, dass es nicht um eigenes Geld, sondern um das der Mitglieder geht.

Von Alfred Riese
 
Infolge einer Klage des Naturschutzbunds (Nabu) NRW gegen die Baugenehmigungen gab es einen Baustopp ab dem 3. Februar. Die Windpool Sinningen KG konterte das laut deren Geschäftsführer Dieter Ruhe mit einem Antrag auf sofortigen Vollzug, der am 15. Februar erfolgreich war. Er bestätigte, dass einer der bisherigen Projektbeteiligten das sechste Windrad übernimmt. Ruhe sagte, „es bleibt möglich, das Gesamtprojekt mit lokalen Investoren zu tragen“. Man sei im Windpool einig, das Gerichtsverfahren durchzustehen. Es sei „schade, dass sich nun Bürger zum Rückzug gedrängt sehen“. Josef Wessels sagte, „wir bedauern das Abwägungsergebnis des Nabu“. Für den Nabu ist das Flächenpotenzial für Windkraft in Saerbeck bereits ausgeschöpft.

 

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