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- Veröffentlicht: Sonntag, 12. Dezember 2010 21:44
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Münstersche Zeitung, 17.11.2010
Das erste Bürger-Kraftwerk geht an den Start
SAERBECK Start frei: Das erste -kleine- Kraftwerk der Bürgergenossenschaft „Energie für Saerbeck“ läuft, „nach etlichen Problemen“, atmeten die beiden Vorstände der Bürgergenossenschaft, Josef Wessels und Alfred Wennemann am Dienstag auf.
Das kleine Kraftwerk läuft jetzt an. (Foto: Franz Lüttmann) |
Zur „Vollzugsmeldung“ trafen sie sich mit Bürgermeister Wilfried Roos auf dem Innenhof der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule. Auf insgesamt fünf Schuldächern wurden Module mit einer Leistung von etwa 130 KW/p installiert, die Bauarbeiten begannen in der letzten Sommerferienwoche.
Nutzungsverträge mit der Gemeinde
Auf zwei weiteren Dächern sollen im Sportzentrum noch Photovoltaikanlagen montiert werden, um das Endziel des ersten Projektes von 177,4 KW/p zu erreichen. Das entspricht einem jährlichen Strombedarf von etwa 30 Vierpersonen-Haushalten. Für das Projekt schloss die Bürgergenossenschaft als Betreiberin Nutzungsverträge mit der Gemeinde als Eigentümerin der Gebäude.
Darlehen von der KfW
20 Prozent der Gesamtkosten von 300000 Euro steuerten 60 Bürger bei, die bei der Volksbank Anteile von jeweils 1000 € zeichneten, 80 Prozent wurden von der Genossenschaft in Form von Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert.Die Bürgergenossenschaft „Energie für Saerbeck e.V.“ plant weitere Projekte, vor allem im künftigen Bioenergiepark. Sie will sich zum Beispiel am Bau einer Windkraftanlage beteiligen und von den erwarteten Gesamtkosten von 4,8 Mill. € ein Drittel schultern.
Auch plant die Bürgergenossenschaft auf Bunkeranlagen des ehemaligen Munitionsdepots Photovoltaikmodule aufzustellen. „Wir wollen dort 500 KW/p stemmen“, berichtete Alfred Wennemann. Wenn sich die Pläne konkretisieren, tritt die Bürgergenossenschaft wieder an die Öffentlichkeit.
Bürger können wieder Geschäftsanteile kaufen
Dann können die Bürger wieder Geschäftsanteile erwerben, die als Eigenkapital der Genossenschaft in die Projekte eingebracht werden. Die Zeichner können mit einer guten Rendite rechnen; nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für das erste (Schul-)Projekt, ausgelegt auf eine Nutzungsdauer von 20 Jahren, waren das etwa vier Prozent. Jedes Mitglied kann auch mehrere Anteile kaufen.
Die Bürgergenossenschaft wird gemeinsam mit der Volksbank e.G. die Bürger rechtzeitig über weitere Zeichnungsmöglichkeiten informieren, sobald weitere Projekte in Angriff genommen werden. „Mit dem Start des Bioenergieparks ab Januar geht´s los“, meinte Alfred Wenenmann.
Foto und Artikel von Franz Lüttmann