Westfälische Nachrichten, 06.01.2012

Ab Montag kann investiert werden

Saerbeck - Die Solar- und Windstromprojekte im Bioenergiepark nehmen nach dem Jahreswechsel Fahrt auf. Die angekündigte Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH & Co. KG, unter deren Dach das 14-Millionen-Euro-Investment gestemmt werden soll, ist in Gründung. Das bestätigten am Freitag auf WN-Anfrage Ansgar Heilker und Albert Topphoff. Die beiden, die auch Vorstände der Volksbank sind, sind die Geschäftsführer der neuen, noch namenlosen Firma. Sie wird unternehmensrechtlich vollständig getrennt vom Geldinstitut sein, betonen sie. Der zukünftige Name werde noch bei der IHK geprüft.

Ob allerdings mit oder ohne Namen: Ab Montag können Bürger neue Geschäftsanteile der bestehenden Genossenschaft „Energie für Saerbeck eG“ bei der Volksbank Saerbeck zeichnen und sich so an den Projekten im Bioenergiepark beteiligen. Neu dabei: Auch Nicht-Saerbecker können sich bei dieser Zeichnungsrunde einkaufen.

Die Konstruktion der neuen Firma ist darauf ausgerichtet, lokale Klein- und auch Großinvestoren sowie ausführende Handwerksunternehmen zu beteiligen. „Wir haben uns breit aufgestellt, um möglichst viele Saerbecker Bürger mit ins Boot zu holen, damit sie die Vorteile des Bioenergieparks für sich nutzen können“, sagte Albert Topphoff.

Unternehmensrechtlich sieht das so aus, dass die Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft zwei Tochtergesellschaften hat, die sich um die geplanten sechs Megawatt Photovoltaik auf den Bunkerdächern und um eine Windkraftanlage kümmern. Diese GmbH & Co. KGs sollen mit der Bürgergenossenschaft „Energie für Saerbeck“ jeweils einen bevorrechtigten Kommandantisten bekommen.

Wie bereits bei früheren Projekten wird diese Genossenschaft bis zum 20. Januar Geld von privaten Kleinanlegern einsammeln. 1000 Euro oder ein Vielfaches können, wie gehabt, gezeichnet werden. Erst wenn die Genossenschaft signalisiert, dass sie keine weiteren Anteile mehr zeichnen möchte, kommen weitere Geldanleger als zusätzliche Kommanditisten zum Zuge. Im Falle der PV-Anlagen sind dies zunächst die am Bau beteiligten Firmen aus Saerbeck und der näheren Umgebung. Sie haben sich in einer Anbietergruppe um Alois Plüster und dessen Osnabrücker Unternehmen Sunconcept zusammen geschlossen (WN berichteten). Im dritten Schritt sind dann Saerbecker Großinvestoren gefragt und erst zuletzt auswärtige Anleger. Bei der Windkraft gelten zusätzliche Vorgaben der Gemeinde Saerbeck.

Das Ziel ist eine möglichst hohe Eigenkapitalquote, unterstrichen Topphoff und Heilker. Beide zeigten sich zuversichtlich, dass am 30. Juni dieses Jahres die neuen Photovoltaikanlagen Strom einspeisen. Als möglichen Knackpunkt nannten sie den Ausbau der Leitungskapazitäten zum Einspeisepunkt in Emsdetten. „Wir sind bei beiden Projekten abhängig davon, dass diese Leitung kommt“, sagte Ansgar Heilker.

Technisch sehen sich Topphoff und Heilker auf der sicheren Seite durch das auf Energiemanagement spezialisierte Ingenieur-Netzwerk Energie (INEG), das beide Projekte prüft und begleitet. Die Bürgergenossenschaft ihrerseits verweist darauf, dass das gleichzeitige Investment in Wind und Solar „Konzentrationsrisiken gering“ halte.

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